Anfang Juli war es endlich soweit und nach langer Wartezeit konnten wir mit den Kursen starten. Der kurze Kurs von zwei Wochen war anders aufgebaut als die bisherigen. So war es dieses Mal kein Grundkurs, sondern ein Vertiefungskurs in einem Gebiet der Mechanik, den wir aufgrund von Rückmeldungen ergänzend zu den Basiskursen durchführen wollten. In der Consulta ging es darum herauszufinden, was die Indigenen insgesamt aber auch auf die Kurse bezogen brauchen oder wissen möchten. Und da es in vielen indigenen Gebieten zwar wenige Autos, aber viele Motorräder gibt, sind wir diesem Thema in der Vergangenheit nicht gerecht geworden. So begannen wir mit dem Planen eines Vertiefungskurses für Motorrad-Mechanik und luden dazu ehemalige Mechanik-Schüler ein und Indigene, die bereits in diesem Bereich arbeiten.
Als Lehrer liess sich Roy Vargas, ehemaliger Schüler und bereits Lehrer im Basiskurs Mechanik, begeistern und übernahm die weitere Planung und die Durchführung der zwei Wochen. Er hat eine Werkstatt, in der er schon länger vielseitige Reparaturen an Motorrädern durchführt und konnte sein breites Wissen kompetent und praxisbezogen an seine neun Schüler weitergeben.
Wir starteten den Kurs mit der fast kompletten Gruppe am Sonntag, 3.Juli, mit einem gemeinsamen Gottesdienst, in dem es natürlich um Motorräder ging. Wir sprachen gemeinsam über den Text aus 1. Korinther 12, in dem die Gemeinde Gottes mit einem Körper und seinen Gliedern verglichen wird. Markus schrieb diesen Text als Einstieg auf ein Motorrad und seine Teile um, was es auch für Nichtgläubige einfach machte, sich auf das Thema einzulassen.
Um den praktischen Teil in der Werkstatt gab es ein Rahmenprogramm mit Morgenandachten an drei Tagen die Woche und einem weiteren gemeinsamen Gottesdienst an dem Sonntag in der Mitte des Kurses. Es freute uns sehr, dass bei den Morgenandachten alle Schüler immer pünktlich und interessiert dabei waren.
In der Werkstatt wurden unter anderem folgende Themen angeschaut und geübt:
– Allgemeine Motorradmechanik (Lenkung, Bremsen, Federung)
– Diagnose und Reparatur an Einzylindermotoren OHC und OHV
– Diagnose, Reparatur und Adaptation des elektrischen Systems
– Anfertigen von drehbarer Reparaturaufhängung für Motoren (was sie dann auch mit nach Hause nehmen konnten)
Nach zwei arbeitsintensiven, aber sehr guten Wochen feierten wir am Freitagabend den Abschluss des Kurses feiern. Grosse Unterstützung hatten wir an diesem Abend durch die Musikgruppe unserer Gemeinde, Gonzalo Chacón, ehemaliger Missionar des CAPI, für die Andacht und auch Alberto Muriano, Direktor des theologischen Seminars STIEP in Huanuco, Peru, war zu Besuch und lernte die Arbeit des CAPI kennen.