Es ist sehr wertvoll dieses Zeugnis zu lesen, auch wenn es etwas viel ist, aber es lohnt sich!!

 Antonio, 24 Jahre alt, vom Gebiet der Bribri-Talamanca

Ich bin in einer nicht-christlichen Familie aufgewachsen und bin der erste Christ in meiner Familie, was in mir die Sehnsucht weckt, Missionar zu sein.

Ich bin ohne Vater aufgewachsen und die meiste Zeit war ich alleine. Mit meinem jüngeren Bruder war ich manchmal bei einer Tante, da meine Mutter Polizistin ist und viel arbeitete. Meine Familie gehörte einer Religion namens Bahaitum an, meine Großeltern waren so Art Medizinmänner.

Ich erinnere mich nicht an viel aus meiner Kindheit. Nur, dass ich arbeiten musste, wenn ich nicht in der Schule war. Eine der Begebenheiten, die mein Leben nachhaltig prägte, war, dass ich von einem Familienmitglied vergewaltigt (sexuell) wurde. Damals war ich um die 8 Jahre alt. Seitdem begann ich, den Personen um mich herum zu misstrauen und entwickelte einen tiefen Hass … Ich war ein einsames Kind; mit viel Hass und Misstrauen.

In meiner Jugend rauchte ich Zigaretten, als ich 13 Jahre alt war, trank ich bereits Alkohol, welcher in meiner Familie eine Normalität war. Mit 15 Jahren habe ich Marihuana konsumiert und so wuchs ich inmitten von Partys, Alkohol und Drogen auf und mit 18 stieg ich auf Kokain um. Ich arbeitete nur, um all das weiter konsumieren zu können.

Ich war ein Atheist, aber mit der Zeit sah ich mich vom Okkultismus angelockt. Ich erinnere mich an eine Nacht, in der ich wie gewöhnlich nach Hause lief: Es fing an zu regnen und ich machte Halt mitten auf einer Brücke. Aus irgendeinem Grund begann ich, mein Leben zu reflektieren und während ich dort stand, fühlte ich zum ersten Mal eine tiefe Leere. Es war Oktober, ich war gerade 21 Jahre alt geworden und zum ersten Mal sah ich keinen Sinn in meinem Leben; ich realisierte, wie miserabel das Leben war, das ich führte. Während der Regen fiel, brach ganz tief in mir etwas auf und ich weinte vor Schmerz. Ich war regungslos und sagte mir selbst „Was ist das, was da gerade passiert?“. Dann kamen mir drei Dinge in den Sinn, drei Wege um neu anzufangen.

Das Erste war der Gedanke an Suizid, was ich bis zu dieser Nacht vorher nie in Erwägung gezogen hatte. Das Zweite war, das Leben einfach so weiterzuführen wie bisher.  Und der Dritte… aus irgendeinem Grund dachte ich plötzlich an Gott. Und während ich darüber nachdachte, wer Gott sei, erschütterte mein Herz und mir kamen viele Fragen und es flossen Tränen verschleiert vom Regen:

  • Warum führte ich das Leben, wie ich es führe?
  • Warum ist Gott nicht für mich, wenn es ihn gäbe?
  • Warum musste ich ohne Bild der Liebe aufwachsen?
  • Warum bin ich nicht fähig Liebe zu spüren?

Ich sagte: „Gott, wenn du wirklich existierst, gebe ich dir 2 Monate, um mich an einen Ort zu führen, wo ich Dich kennenlernen kann, wo sich mein Leben ändert. Ich kenne die Religionen bereits, bisher hat mich keine überzeugt – im Gegenteil ich verabscheue sie.“

Es waren 1 ½ Monate seit dieser Nacht vergangen und während dieser Zeit passierten Dinge, die ich erst im Nachhinein verstand. Ich hatte jene Nacht auf der Brücke fast vergessen… als mich eines Tages ein Mädchen zu einem Treffen einlud. Auch 2 Jungs, mit denen ich mich zum Musikhören traf, luden mich ein. Als ich mich entschied teilzunehmen und wir hinliefen, erzählten sie mir, dass dort über Gott gesprochen wurde. Vor dem Betreten des Raumes entfernte ich mir einige Piercings, trotzdem trafen mich verwunderte Blicke, was ich gewöhnt war. Aber sie empfingen mich mit Freundlichkeit.

Als das Treffen begann, spielten sie ein Lied, das sich „Buen buen Padre“ (dt.: Guter Vater, engl.: Good good Father) nennt. In dem Moment erzitterte etwas in mir. Sie sprachen von der Liebe Gottes als Vater… Das Anfangslied wurde nochmal gespielt und ich erinnere mich, dass es zu meinen eigenen Worten wurde und Gott sich mir als mein Vater zeigt. Als er mich zu der tiefsten Stelle seiner Liebe führte, ist jedes Wort wie ein Echo in meinem Inneren erschallt, mich zerbrechend, bis zu dem Punkt, an dem ich nicht mehr aufhören konnte zu weinen.

Nach dieser Nacht begann Gott, mehr und mehr in mir zu arbeiten. Ich ging nun auch zur Kirche, die etwa 3 Stunden von Zuhause entfernt war. Um pünktlich dort zu sein, ging ich um 5 Uhr morgens zuhause los zu einer Haltestelle, an der ich mich mit anderen Leuten aus der Gemeinde traf. Per Bus und anschliessend zu Fuss liefen wir 2 ½ Stunden. So kamen wir gegen 8.30 Uhr an der Kirche an und einige Minuten später begann der Gottesdienst.

Während diesen Fußmärschen wuchs meine Passion und mein Hunger nach Gott immer mehr, bis ich mich einige Monate später schliesslich dazu entschloss, mich taufen zu lassen…

Mein Leben Christus zu geben war für mich der erste Schritt, was durch die Taufe, umgeben von Zeugen gestärkt wurde. Doch 3 Tage vor meiner Taufe, passierte etwas, was ich nicht erwartet hatte! Zuhause, ungefähr um Mitternacht weckte mich eine Stimme auf. Ich stand etwas verängstigt auf. Diese Stimme sagte zu mir: „Bring dich um, bring dich um, bring dich um“ und dies wiederholte sich 5 Mal. Anfangs versuchte ich sie zu ignorieren, doch sie liess nicht locker, was mir sehr Angst machte. Plötzlich sagte die Stimme: „Hol ein Küchenmesser und nimm Deiner Mutter das Leben. Sie schläft ohnehin schon und wird nichts spüren, danach geh zum Turm, steig hoch und wirf dich kopfüber runter.“

Ich machte alle Lichter an und ging raus, um zu schauen, ob dort jemand war. Doch es war niemand da und die Stimme wurde strenger. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Da erinnerte ich mich an ein Andachtsbüchlein und begann zu lesen und zu lesen; ich lass etwas mehr als die Hälfte dieses Buches, denn es war das einzige Christliche was ich zu Hause hatte. Ohne es zu merken, schlief ich darüber ein… Dieses Ereignis motivierte mich umso mehr, die Entscheidung zu treffen, mit Jesus zu gehen. Drei Tage später liess ich mich taufen und seitdem erfuhr mein Leben einen radikalen Wandel… Alles durch Gottes Gnade. Jetzt lebe ich, um ihn zu ehren… Mein Leben hat jetzt in Jesus Christus einen Sinn. Ich bin nicht mehr die gleiche Kreatur… Danke Gott, Danke Papa.

Judith Bräuninger (siehe vorheriger Beitrag) bekam dies Zeugnis von Antonio selbst geschrieben.